Mit der Visa Token-Technologie online sicherer und bequemer bezahlen
Tokens helfen Online-Händlern, Zahlungen mit der Kredit- und Debitkarte sicherer und kundenfreundlicher zu gestalten.
Bei E-Commerce Händlern hinterlegen Millionen von Kunden ihre Kartendaten. Die 16-stellige Visa Kartennummer wird zum Beispiel eingesetzt, um Abonnements online bequem zu bezahlen. Doch täglich verlieren Tausende dieser Bezahldaten ihre Gültigkeit, wenn die Visa Karte abläuft.
Die Folge: Der Händler muss seine Kunden auffordern, ihre Zahlungsdaten aktuell zu halten, ihnen wegen abgelehnter Transaktionen Erinnerungsmails schicken und im schlimmsten Fall den Kunden den Zugriff auf seinen Service verweigern.
Immer mehr Online-Händler haben nun angefangen, die persönlichen Kartendaten mithilfe von Visa durch sogenannte Tokens zu ersetzen. Dazu zählt auch der Streamingdienst Netflix, der in der Schweiz, als einem der ersten Märkte, die Visa Token Service Partnerschaft 2018 realisiert hatte.
Blick zurück: Eine gelungene Payment-Innovation
Am Anfang dieser Entwicklung standen mobile Wallets wie Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay. Mit immer mehr vernetzten Geräten sollten Kunden in der Lage sein, Zahlungen durchzuführen – vom Smartphone über die Smartwatch bis hin zu Wearables, wie Ringen oder Handschuhen.
Dies erforderte ein Umdenken. Zuvor wurden Zahlungen über die Hardware abgesichert: ein Chip in einer Plastikkarte, per Post verschickt, getrennt davon ein eigener Brief mit dem PIN.
Mit der Entwicklung hin zu neuen Formfaktoren und Bezahllösungen auch in potenziell weniger sicheren Umgebungen entstand der Wunsch nach einer Möglichkeit, Kartendaten besser kontrollieren und im Betrugs- oder Verlustfall sofort sperren zu können. Mit Tokens ist dieser Wunsch Realität geworden.
So funktionieren Tokens
Tokens sind Platzhalter für Kartendaten, die für einen spezifischen Einsatzzweck generiert werden können – zum Beispiel für die Bezahlung des Netflix-Abonnements. Und so funktioniert es: Der Kunde gibt seine Kartendaten bei der Registrierung ein. Handelt es sich um eine Visa Karte, fragt der Händler bei Visa an, um einen Token für die Visa Karte zu erhalten.
Visa holt bei der kartenausgebenden Bank die Zustimmung ein und generiert einen individuellen Token für den Einsatz beim Händler. Für den Kunden ändert sich derweil nichts; er sieht weiterhin seine Kartendaten im Account. Allerdings wird sich seine Karte nun automatisch aktualisieren, wenn die Bank Visa das neue Ablaufdatum mitteilt.
Das funktioniert auch dann, wenn der Kunde seine Visa Karte verloren hat und er eine völlig neue Ersatzkarte bekommt. Er muss dann die neuen Daten nicht manuell auf der Website des Händlers aktualisieren.
Sicher, klar und kundenfreundlich
Tokens bringen im eCommerce-Bereich drei wichtige Vorteile mit sich. Erstens sinkt der Wert des Datenschatzes, den der Händler speichert. Da Tokens für einen spezifischen Zweck generiert werden, können sie nicht für andere Transaktionen genutzt werden – und damit auch nicht missbräuchlich eingesetzt werden.
Zweitens können Händler mit Tokens auch auf die Karten-Designs zugreifen. Passende Bilder der Kundenkarten sind bei Visa hinterlegt, und Händler können diese in der App oder im Online-Shop anzeigen. Dies hilft Kunden, ihre Visa Karte sofort zu identifizieren und Missverständnisse zu vermeiden. Damit sinkt auch die Zahl an Anrufern im Call Center, die versehentlich die falsche Karte zur Bezahlung verwendet haben.
Drittens steigen die Autorisierungsraten gegenüber der Verwendung von Kartennummern um bis zu fünf Prozentpunkte – ein massiver Vorteil für Händler und kartenausgebende Banken. Ohne Tokens müssen beide mit mehr abgebrochenen Transaktionen und entnervten Kunden rechnen.
Tokens hingegen werden automatisch aktualisiert, sobald die Bank an Visa meldet, dass die Karte nun abgelaufen ist. Das neue Gültigkeitsdatum wird hinterlegt und alle Beteiligten profitieren von einem kundenfreundlicheren Prozess.
Auch kleinere Händler profitieren
Payment Service Provider (PSP) arbeiten seit Jahren mit einer ähnlichen Technologie. Sie speichern die Kartendaten in einer Datenbank und reichen Referenznummern an Händler weiter. Visa arbeitet mit einer grossen Zahl an PSP zusammen, um ihnen statt der Kartendaten Tokens auszuspielen.
Für Händler jeder Grösse bedeutet dies, dass sie sich nicht selbst um eine Integration ins Visa System kümmern müssen, um von den Vorteilen der Token-Technologie zu profitieren. Alles, was sie tun müssen, ist sich wie bisher an ihren PSP zu wenden.
Internationaler Standard statt Insellösungen
Visa arbeitet gemeinsam mit anderen internationalen Payment Schemes im Rahmen von EMVCo daran, die Token-Technologie als Industrie-Standard kontinuierlich weiterzuentwickeln. Damit steigt nicht nur die Sicherheit der gesamten Branche, sondern auch die Kundenerfahrung wird deutlich optimiert. Und alle Beteiligten können sich darauf verlassen, dass ihre Entwicklungen international und langfristig einsetzbar sind.